"LSW" - Der Verband für alle Spielleute in Bayern
Angebote für Kurse und Workshops unter "Lehrgänge"
Spielleute bringen sich auf Landesebene ein
Ehrungen langjähriger Mitglieder standen bei der Jahresversammlung der Wagnertanzgilde 1560 mit Spielmanns- und Fanfarenzug Bad Windsheim auf der Tagesordnung. Der Verein feiert heuer sein 75-jähriges Bestehen.
Zur Vorbereitung auf das Jubiläum hatte Vorsitzende Maria Karnick dem Bad Windsheimer Stadtarchiv einen Besuch abgestattet und war prompt fündig geworden. Sie las den anwesenden Mitgliedern folgerichtig einige Zeilen aus Zeitungsberichten vor, beispielsweise über die Erstaufführung des historischen Festspiels „Der Wagnertanz“.
Auch gab Karnick einen kurzen Einblick in die anstehenden Feierlichkeiten, die in das Kiliani-Altstadtfest eingebettet werden. So wird es beispielsweise am Altstadtfestsamstag einen Empfang im Rathaus geben. Um das Fest personell zu stemmen, werden die Spielleute heuer noch mehr als sonst auf die Unterstützung ihrer Mitglieder angewiesen sein – gerade die Passiven seien da gefragt.
Ausgefallenes Jubiläumskonzert in Michelbach
Das Spielleuteorchester blickt 2024 bereits auf einige Highlights zurück. So begann das Jahr mit einem Benefizkonzert zu Gunsten der Organisation ALZeit in der Michelbacher Kirche. Die Serenade im Rahmen des Winzerfests gemeinsam mit dem MV Concordia, das Gastspiel bei den Freunden des TV Obernau sowie die Auftritte bei den Feuerwehrfesten in Michelbach und Hemsbach sind wie immer sehr gut beim Publikum angekommen und haben auch den Musikern großen Spaß gemacht.
Und dennoch gibt es zum Jahresende keine Zeit zum Ausruhen, denn zwei große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus:
Zum einen wird derzeit das Jubiläumskonzert in der Schulturnhalle am 23. November mit Hochdruck vorbereitet. Traditionell findet dies alle fünf Jahre statt. Demnach wäre es 2022 zum 110jährigen Bestehen wieder soweit gewesen. Doch die lange Durststrecke in Sachen Proben während der Corona-Zeit sowie der Anspruch, keine Stücke zu spielen, die schon einmal beim Konzert gespielt wurden, haben dieses Vorhaben verzögert.
Komponierkurs mit Hermann Dirscherl in Beyharting
Ende September fand in Beyharting ein Komponierkurs unter der Leitung von Hermann Dirscherl statt. Vier Musiker des Spielmanns- und Fanfarenzugs Beyharting wurden ab 9.30 Uhr im Alten Schulhaus unterrichtet. Das Ziel des Kurses war es, den Teilnehmern die Grundlagen des Komponierens näherzubringen und sie in die Lage zu versetzen, einen eigenen Marsch zu erschaffen.
Zu Beginn erhielten die Musiker eine theoretische Einführung in den Aufbau eines Musikstücks, insbesondere im Marsch-Genre. Im Anschluss daran wurden die Teilnehmer gebeten, sich in einen separaten Raum zurückzuziehen, um die ersten acht Takte im Alla-breve-Takt zu komponieren. Mit dem eigenen Instrument, einem leeren Notenblatt, Bleistift und Radiergummi war die Kreativität des einzelnen gefragt. Jeder Musiker konnte jederzeit Hermann Dirscherl um Feedback fragen – Dirscherl spielte die Komposition dann mit dem Akkordeon vor und gab wertvolle Tipps. Nachdem die ersten Takte geschrieben waren, ging es an den nächsten Teil des Marschs: das Bass-Solo. Dieser Teil sollte etwas getragen klingen und längere Noten beinhalten. Der Vormittag verging schnell, und die Gruppe gönnte sich eine verdiente Pause im Bräustüberl Maxlrain.
Der Nachmittag gehört dem Trio Am Nachmittag machten sich die Nachwuchskomponisten schließlich an den letzten Teil des Stücks, das Trio. Hierbei sollte eine markante Melodie erdacht werden, die sich durch eine abwechslungsreiche Struktur auszeichnet: Zunächst 16 Takte mit längeren Tönen und Einwürfen, gefolgt von weiteren 16 Takten, die im Tutti das kraftvolle Finale des Stücks bilden. Zum Schluss wurde der Marsch noch um Stimmen erweitert, indem Harmonien und Einwürfe ergänzt wurden. Den Abschluss des Tages bildete um 15 Uhr die Präsentation der Kompositionen durch die Teilnehmer selbst. Dabei konnten die verschiedenen Stücke unterschiedlicher nicht sein, und doch hatte jedes Lied seinen eigenen Charme. Obwohl keines der Werke zu diesem Zeitpunkt komplett fertig oder ausgereift war, konnte jeder der Teilnehmer eine Menge für sich mitnehmen. Am Ende verließ jeder Musiker den Kurs stolz mit seinem eigenen, selbst komponierten Musikstück und mit wertvollen Einblicken in die Welt des Komponierens.
(Text: Katharina Fischbacher)
Musiker zaubern Feuerwerk der Gefühle
Es war ein echter Sommernachtstraum: Die Sommernachtsserenade des Beyhartinger Spielmannszuges erfüllte alle Erwartungen.
Mit Applaus erfolgte schon der Einmarsch der Register, bevor die „Bad Wiessee Fanfare“ über der Pfarrwiese erklang. Vorsitzende Nicole Schnitzenbaumer zeigte sich erleichtert und erfreut ob des tollen Wetters und versprach ein „Feuerwerk der Gefühle“. Stabführer Bernhard Schweiger erinnerte an die Anfänge vor weit über 20 Jahren.
Filmmusik aus „Herr der Ringe“
Musikalisch ging es mit dem „Westfalen Gruß“ weiter, einem neuen Lied, das auf Empfehlung von Gabi Schweiger, Vorsitzende des Landesverbandes für Spielmannswesen Bayern (LSW), ins Repertoire genommen wurde. Mit „Into the West“ zeigten die Beyhartinger ein Lied aus dem Jahre 2003, das für den Film „Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ geschrieben wurde. Schweiger:“ Lasst euch von den Geühlen vereinnahmen.“ Über „Fantastics“ ging es zu „Sound of Silence“ das 1967 in allen Charts vertreten war. „Der Song gehört zu den 500 besten Songs aller Zeiten“, erklärte Schweiger, und deshalb war der Applaus am Ende auch riesig. Nicole Schnitzenbaumer dankte allen Helfern und Unterstützern, ohne die so ein Fest nicht auszurichten wäre. Allen voran „meinen Musikern“, die den Genuss der Sommernachtsserenade erst möglich machen. Heuer immerhin stolze 55 auf der langen Bühne. Das viele davon auch noch Zeit finden, Stunden in die Ausbildung zu investieren fand sie bemerkens- und lobenswert zugleich.
Walfried Seidenspinner ist seit 60 Jahren aktiv im Fanfarenzug
Fränkischen Herolde Neubrunn feiern ihren Ehrenvorsitzenden
Eine besondere Ehrung wurde Walfried Seidenspinner zuteil, der unter Standing Ovationen und viel Applaus für 60 Jahre aktive Mitgliedschaft bei den Fränkischen Herolden geehrt wurde. 1964 erlernte er als Jugendlicher das Fanfarenspielen und ist seitdem ununter-brochen in der dritten Stimme der Herolde aktiv. Der Laudator stellte fest, dass Walfried bei ca. 2700 Proben und 1200 Auftritten dabei war. Immer noch ist er bei der Probe- und Auftrittsbeteiligung einer der Eifrigsten. Er war zudem jahrzehntelang Vorsitzender des Vereins. In seine Amtszeit fielen der Bau des Vereinsheims und viele Deutsche- und Bayerische Meistertitel des Fanfarenzuges. Er organisierte Jubiläumsfeste und Konzertreisen in die USA, nach Spanien oder Frankreich. Auch im Landesverband für Spielmannswesen in Bayern war er jahrelang in der Vorstandschaft.
Walfried Seidenspinner bedankte sich in einer kurzen Rede besonders bei seiner Frau, ohne die ihm so ein aktives Vereinsleben nicht möglich gewesen wäre. Er versprach auch weiterhin, wann immer es ihm möglich ist, dem Verein zur Verfügung zu stehen.
(Text und Foto: Udo Pfreundschuh)