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"LSW" - Der Verband für alle Spielleute in Bayern

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Trotz großer Erfolge, auch Sorgen bei den Spielleuten

DelegiertentagungEinigkeit und Einstimmigkeit beim LSW-Bayern

Trotz großer Erfolge, auch Sorgen bei den Spielleuten

Zu seiner jährlichen Delegiertentagung trafen sich die Mitgliedsvereine des LSW-Bayern in diesem Jahr in der vereinseigenen Walter-Endrich-Halle des Modernen Spielmanns- und Fanfarenzug Retzbach in Unterfranken. Dazu konnte Vorstand Franz Kleisinger und die Vorsitzende des Gastgebervereines Sabine Binzberger eine große Zahl von Vereinsvertretern aus ganz Bayern. Sie stellte das Vereinsheim vor und vermerkte ganz stolz, dass dies alles nur durch die Eigenleistung der Mitglieder zu Stande kam und noch einige Jahre an Arbeit und viele Musikauftritte nötig sind, bis der Kredit endgültig abbezahlt ist.

Nachdem die allgemeinen Formularen erledigt waren gab Vorstand Kleisinger den Gesamtbericht für das letzte Jahr. Er konnte von vielen Tätigkeiten des Verbandes berichten. Höhepunkt war das Wertungsspiel um die Bayr. Meisterschaft der Spielleute im Mai in Furth im Wald. Er bedankte sich nochmals beim Ausrichterverein. Es war ein erfolgreicher Tag für die Spielmannsmusik. Der Besuch des Präsidenten der BDMV Paul Lehrieder bei diesem Wettstreit zeigt, dass der LSW-Bayern auch auf Bundesebene anerkannt ist. Lehrieder war vom Niveau der Spielleutemusik und von der Begeisterung und der Durchführung der Siegerehrung total überrascht. So eine Veranstaltung, so ein gemeinsames Beisammensein von Musikern habe er noch nie erleben dürfen, konnte Kleisinger berichten.

Er sprach aber auch ganz deutlich die Probleme im Verband und in den Vereinen an. Er ermahnte alle Vereine sich den heutigen Gegebenheit an zu passen. Die Musik der Spielleute bekommt immer mehr Konkurrenz durch die Blasmusik. Dies kommt in den meisten Fällen davon, dass in den Musikschulen kein Unterricht mit den Instrumenten der Spielleute angeboten wird. Das Instrumentarium der Spielleute spielt auch in den Musikhochschulen keine Bedeutung. Auf der Straße sind wir immer beliebt, kein Festzug ohne einen Spielmannszug, doch unsere Musik gehört auch in Konzertsäle und muss auch in Kirchen zu hören sein. Deshalb fordere er jeden Verein auf, in diese Richtung zu arbeiten. Die Hauptaufgabe des Verbandes ist es immer noch, vor allem Jugendliche zu fördern und interessierte, talentierte Spielleute die Ausbildung zu Dirigenten zu ermöglichen. Unser Instrumentarium hat halt eine besondere Form und wir können nicht immer auf die Angebote der Blasmusik zurück greifen.

Leistungsschere geht immer weiter auseinander

Die Schere der Leistungsstärke geht bei den Vereinen immer weiter auseinander. Dies zeigt, dass die Mitgliedsvereine im LSW die Angebote der Fortbildung in Anspruch nehmen immer bessere Leistungen zeigen, aber es im Verband und vor allem in ganz Bayern viele Spielmannszüge auf einem sehr bescheidenen Niveau spielen. Leider haben diese Vereine in der heutigen Zeit überhaupt keine Chance zum Überlegen, es gibt leider ein Spielmannszugssterben in Bayern. Nur auf Basis seiner Tradition überlebt heute kein Verein mehr, wir alle müssen die Möglichkeiten der heutigen Zeit nützen und unseren Mitgliedern viele Möglichkeiten bieten. Nur so können wir die Zukunft meistern und er blicke optimistisch in die Zukunft.

Die 2. Vorsitzende, Gabi Schweiger, berichtete dass der Schwerpunkt ihrer Aufgaben der Kontakt zu vielen Spielmannszügen ist, die noch nicht im LSW angehören. Es ist immer wieder überraschend auf welchem Niveau und aus welchen Gründen viele Spielmannszüge Musik machen. Sie stellte fest, dass mit einem solchen Angebot heute kaum noch Jugendliche für diese Musik dann zu begeistern ist. Sie forderte den LSW auf, sich der Betreuung von solchen Vereinen verstärkt zu bemühen. Hauptaufgabe unseres Verbandes ist ja die Förderung der Spielmannsmusik. Durch diese sehr einfache Form unser Musik kommt auch die oft verbreitete Meinung, die Spielleutemusik besteht nur aus Flöten und viel Krach. Auch wenn sie noch nicht Verbandsmitglied sind, für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Spielleutemusik muss der LSW-Bayern solchen Vereinen annehmen.

Der Wertungsrichterobmann Hermann Dirscherl berichtete über das Wertungsspiel um die Bayr. Meisterschaft der Spielleute in Furth im Wald. Das einzig negative an diesem Tag war, dass sich neben den Mitgliedsvereinen nur ein einziger Verein aus den anderen Musikverbänden teilgenommen hat. Die musikalischen Leistungen waren so hoch wie noch nie. Der Maßstab der Wertungsrichter war auch sehr hoch, da dieser Wettbewerb zugleich auch als Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft der Spielleute beim Bundesmusikfest 2019 war. In einigen Besetzungsgruppen sind die bayrischen Vereine in Deutschland führend, in der Flötenklasse spielen wir bei den klappenlosen Flöten in der Spitze mit. Dies zeigt einfach die Arbeit des LSW-Bayern, der seinen Mitgliedsvereinen eine hervorragende Fort- und Weiterbildung anbietet. Er bedankte sich beim Ausrichter für die ausgezeichnete Arbeit und stellte fest, dass sich das Niveau und vor allem die Durchführung und der Ablauf des Wertungsspieles des LSW-Bayern für viele Verbände Vorbild ist. Auch wenn in Bayern im Gegensatz zum Norden von Deutschland unsere Musik kaum beachtet wird brauchen wir uns vor den Nordlichtern nicht zu verstecken.

Weiterbildungswut hält an

Den erfreulichsten Bericht konnte Ausbildungsleiter Tom Wagner abgeben. Noch in keinem Jahr veranstaltete der LSW so viele Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen wie im Jahr 2017. Er berichtete, dass alle Lehrgänge überarbeitet wurden, die Praxishefte für die Instrumente für die Spielleute erneuert und zum größten Teil neu erarbeitet wurden. Auch der Spielmann der „nur“ große Trommel und Becken spielt, soll sich durch den Erwerb eines Musikerleistungsabzeichen qualifizieren können und die Zusammenhänge der Musik verstehen und beherrschen können. Mallets sind im Spielmannszug keine Nebeninstrumente, sondern besonders bei neueren Kompositionen tragende Instrumente. In Zukunft müssen wir die Lehrgangsgestaltung ändern. Von der bisherigen „Rundumversorgung“ müssen wir schon aus finanziellen Gründen abkommen. Aus Kostengründen und auch aus Zeitgründen, die ganze Arbeit rund um die Ausbildung, ist auf Dauer kaum noch allein im Ehrenamt möglich. Da muss die Zusammenarbeit mit den Vereinen intensiviert werden und für Vereine die keine Vorleistungen bringen können müssen jeweils eigene Lösungen gefunden werden.

Schatzmeisterin Sabine Bodner sagte, dass sich all diese Aktivitäten sich in der LSW-Kasse wieder finden. Wir sind im Jahr 2017 an unsere finanziellen Grenzen gegangen. Ein solch zweites Jahr kann sich der Verband nicht leisten. Allein die Ausgaben der gesamten Schulungsmaßnahmen waren höher als die Förderung durch den Freistaat. Die Kassenprüfer konnten der Schatzmeisterin eine einwandfreie Führung bestätigen und beantragten die Entlastung der gesamten Vorstandschaft. Dies wurde durch die Delegierten einstimmig bestätigt.

Wahl und Beitragserhöhung mit großer Einigkeit

Vorstandschaft LSW kleinerDa gemäß der Satzung musste in diesem Jahr die Vorstandschaft neu gewählt werden. Der Wahllausschuss hatte dabei eine leichte Aufgabe, da sich alle bisherigen Amtsträger zur Wiederwahl stellten. So wurden alle bisherigen Vorstände und Beiräte einstimmig wiedergewählt. Wahlvorstand Franz-Josef Kern bedankte sich bei der alten und neuen Vorstandschaft für ihre Arbeit und wünschte sich das auch in Zukunft die Zusammenarbeit im LSW so weitergehe.

Die bestätigte Vorstandschaft kam danach aber sofort mit einem heiklen Antrag auf die Delegierten zu. Die finanzielle Lage und die anfallenden Aufgaben erfordern eine Beitragserhöhung. Schatzmeisterin Bodner und Vorstand Kleisinger erklärten die Gründe dafür. Die Diskussion mit den Delegierten ergab dann den Antrag aus der Versammlung heraus, die Beiträge um einen höheren Betrag als von der Vorstandschaft gefordert zu erhöhen. Zur Überraschung der Vorstandschaft waren dann 90% der Delegierten für die größere Beitragserhöhung. Ein Sprecher der Delegierten sagte dazu, dass diese Zustimmung auch eine Bestätigung der Arbeit des Vorstandes im LSW-Bayern ist.

Neben den Vorschlägen für die Fort- und Weiterbildung des Ausbildungsleiters, bestätigten die Delegierten auch die Erweiterung des Projektorchesters in Verbindung mit dem Landesorchesters. Als nächstes großes Ziel, wird das Projektorchester beim Deutschen Musikfest 2019 in Osnabrück ein Galakonzert geben. In diesem Konzert soll vor allem das Zusammenspiel von Naturton-Blasinstrumenten und den Spielmannsflöten gezeigt werden. Vorstand Kleisinger berichtete dass aus Deutschland nur 2 Verbandsorchester ein Konzert in Osnabrück geben dürfen und dies auch wiederum die Qualität unserer Spielleutemusik in Bayern zeigt. Es wird aber auch eine Mammutaufgabe für den Verband werden, um dies zu finanzieren. Neue Mitglieder können noch bei den Frühjahrsproben mitmachen.

Leider musste der bisher einzige Verein seine Bewerbung zur Ausrichtung der Wertungsspiele 2019 zurück ziehen. Unsere Gemeinde kann uns heute noch nicht bestätigen, dass der Umbach der Halle bis dorthin abgeschlossen und fertig sein wird. Deshalb können sich alle Spielmannszüge in den nächsten Wochen um die Ausrichtung bewerben. Wertungsrichterobmann Dirscherl zeigte Verständnis für den bisherigen Bewerber und zeichnete nochmals die Voraussetzungen auf. Wir haben da in Bayern bei uns Spielleuten nicht so viele Möglichkeiten. Der Ausrichter muss die Finanzierung der Spielstätten und einer Festhalle selbst tragen.

Mit dem Beschluss sich nächstes Jahr im April im Mittelfänkischen Bad Windsheim zu treffen beendete Franz Kleisinger eine Delegiertentagung bei der nicht nur schöne Worte, sondern auch sehr kontroverse, jedoch sehr fruchtbare Diskussionen geführt wurden. Er wünschte allen Vereinen und Delegierten alles Gute und weiterhin viel Freude mit der Spielleutemusik.