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Delegiertentagung in Bad Windsheim (Mittelfranken): Viel Erfolgreiches – aber auch Bedenkliches

berichte mai 5 20190505 1255399251Große Vorfreude auf das Jahr 2019 beim LSW-Bayern

Zur jährlichen Delegiertentagung trafen sich die Mitgliedsvereine des LSW-Bayern im vereinseigenen „Ochsenhof“ – dem Sitz und Übungsraum des Spielmannszuges der Wagnertanzgilde Bad Windsheim in Mittelfranken. Dazu konnte LSW-Vorstand Franz Kleisinger und Vorstand Udo Heubusch vom Gastgeberverein eine große Anzahl von Vertretern aus ganz Bayern begrüßen. Zu Beginn begrüßten die Windsheimer Spielleute alle Delegierten mit einem traditionellen und einem modernen Musikstück.. Heubusch stellte den „Ochsenhof“ vor und bemerkte, dass dieses denkmalgeschützte Haus der Wagnertanzgilde gehört. Wir sind schuldenfrei, aber unser Denkmal erfordert immer wieder viel Arbeit und hohe Reparaturkosten.  Dennoch sind wir stolz auf unser Haus und dass die ganze Familie der Wagnertanzgilde heuer ihr 70. Bestehen feiern kann.

 

Kleisinger bedankte sich bei den Windsheimer Spielleuten und zeichnete Maria Karnick mit der Ehrennadel des LSW-Bayern für ihre 30 Jahre aktive Mitarbeit im Verein aus. Er betonte dabei, dass Maria Karnick nicht nur im Heimatverein mehr als aktiv ist, sondern dass der „Ochsenhof“ für den LSW der Mittelpunkt des Verbandes sei. Er begrüßte auch 3 neue Mitgliedervereine und freute sich das eine Abordnung der „Marktpfeiffer“ aus Frontenhausen und vom Bergknappen Spielmanns- u. Fanfarenzug Peißenberg bei der Tagung anwesend waren. Der Spielmanns- u. Fanfarenzug Hofheim ist jetzt auch Mitglied des LSW-Bayern, hatte aber schon lange für diesen Termin ein Übungswochenende geplant und konnte dadurch nicht teilnehmen.

Das Jahr 2018 war das Jahr der Vorbereitungen, sagte Kleisinger in seinem Bericht.. Dies zeigte sich in den vielen Aktivitäten der Vereine, aber auch der ganzen Arbeit der Vorstandschaft. Im LSW sind Vereine beheimatet, die immer die Lehrgangs- und Fortbildungsmaßnahmen des Verbandes benützen. Diese Vereine haben im Gegensatz zu vielen anderen kaum Probleme in der Nachwuchsarbeit und mit der Bereitschaft von den Vereinsmitgliedern aktiv im Verein mit zu arbeiten. Leider muss man feststellen, dass viele Spielmannszüge, gleich in welchem Verband oder auch nicht organisiert, große Probleme in der Nachwuchsarbeit haben. Schule, Ausbildung und die Anforderungen der heutigen Berufswelt werden immer wieder als Argument von vielen angeführt. Hier kann man nur durch geplante und sinnvolle Maßnahmen von Seiten des Verbandes und der Vereine entgegen wirken. Deshalb ist es jetzt nach 44 Jahren der Gründung des LSW heute fast noch wichtiger, dass alle Spielmannszüge gemeinsam an den heutigen Aufgaben miteinander arbeiten. Wir haben Vereine im Verband, von denen alle Jugendlichen aber auch Aktive im ‚Erwachsenenalter sich den Prüfungen zum Musikerleistungsabzeichen stellen. Dass dadurch der Verein in seiner musikalischen Entwicklung enorme Fortschritte erzielt versteht sich von selbst. Dann gibt es aber noch viele Vereine außerhalb des LSW die musizieren nach dem Gehör oder trommeln heute noch nach einer Hieroglyphenschrift.

Er forderte alle Vereine auf sich weiterhin beim Schulungsprogramm zu beteiligen und vor allem auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Wir müssen gemeinsam auf unsere Musik aufmerksam machen. Wir hatten ja da in der Vergangenheit Erfolge – Sendungen im Bayr. Rundfunk, große Aufmerksamkeit durch große Konzerte - jedoch die Spielleute sprechen in der Öffentlichkeit kaum darüber. Wir Spielleute müssen im Sprachrohr, der Fachzeitschrift Bayerische Blasmusik viel mehr präsent sein. Allen Lesern muss jedes Monat gezeigt werden, dass in Bayern zur Familie der Blasmusik auch die Spielleute gehören. Unsere Musik ist schon so alt, da hat es noch keine Instrumente der heutigen Blasmusik gegeben. Wir sind auch nicht Musiker der 2. Klasse, betonte er. Wir stellen die gleichen Anforderungen an unsere Spieler in den Prüfungen zum Musikerleistungsabzeichen wie die Blaskapellen. Im Spielleutebereich sind die Anforderungen an das Schlagzeug wesentlich höher als bei den Bläsern. Alle Instrumentengruppen werden im Spielmannszug einfach mehr gefordert, Darum ist es auch sehr wichtig das der LSW im Musikausschuss des BBMV und im Fachbereich Spielleute der BDMV mitarbeitet. Wir brauchen den Bundesverband, denn dort kommen die neuesten Informationen und Entwicklungen zusammen. Aber auch vertreten wir hier die bayerische Spielleutemusik. Ein „gestandener“ Spielmannszug besteht aus Flöten, Schlagwerk und Naturtoninstrumenten. Diese Form ist in fast allen anderen Bundesländern nicht bekannt und wird dort kaum gespielt. Es kostet sehr viel Kraft und Energie sich da gegenüber den anderen Verbänden durch zu setzen. Aber dies ist im vergangenen Jahr gelungen – wir der LSW haben uns auf Bundesebene durchgesetzt.

Kleisinger bedankte sich bei allen die im LSW mit gearbeitet haben. Wir machen alles in unserer Freizeit. Und unser Freistaat ist ein großer Flächenstaat. Dies allein ist ein großes Problem und man muss schon ein begeisterter Spielmannzügler sein dass man für einen Besuch bei der Delegiertentagung an einem Tag 600 km durch Bayern fährt. Dafür sein Dank und er hoffe auf weiterhin so eine gute Mitarbeit.

Wertungsspiel mit neuem Termin

Wertungsrichterobmann Hermann Dirscherl konnte leider nicht an der Tagung teilnehmen, da er das Übungswochenende vom Hofheimer Spielmannszug leitet. Kleisinger trug seinen Bericht vor. Für das Wertungsspiel im Herbst in Feuchtwangen konnten wieder 6 erfahrene Wertungsrichter gewonnen werden. Sie sind alle auch bei der Deutschen Meisterschaft im Rahmen des Deutschen Musikfestes aktiv und kommen gerne nach Feuchtwangen, da die Wertungsspiele in Bayern eine besondere Atmosphäre haben und alle freuen sich auf die Siegerehrung – die sei in ganz Deutschland einmalig. Durch die Terminverlegung des Wertungsspieles auf Ende Oktober waren viele Anfragen da und es wird der Anmeldeschluss bis zu den Pfingstferien verlängert. Er ermunterte nochmals alle Vereine zur Teilnahme auf. Ein so pädagogisch und musikalisch erfahrene Jury wie in diesem Jahr wurde den Spielleuten noch nie geboten.

Seine Hauptarbeit im Jahr 2018 war das Projektorchester „Ost“ des LSW-Bayern. Der Name Ost kommt daher, dass die meisten Mitglieder aus dem östlichen Teil Bayerns beheimatet sind. Es ist verständlich, da der Zeitaufwand und die Kosten für Teilnehmer aus den anderen Regierungsbezirken sehr groß sind. Dirscherl bedankte sich bei Vorstand Kleisinger für die viele organisatorische Arbeit. Durch Spenden und einer einmaligen Sonderförderungen durch das STMK ist es jetzt möglich, dass das Orchester in Osnabrück beim Musikfest ein Konzert geben kann. Der erste Auftritt des Orchesters beim Konzert im vergangen Herbst in Furth im Wald war ein voller Erfolg und Motivation der Spielleute für weitere schwere Aufgaben.

Ausbildung braucht auch neue Wege

Ausbildungsleiter Tom Wagner musste in seinem Bericht von verschiedenen Erfolgen und Erfahrungen berichten. Da sind auf einer Seite Vereine die das „volle Programm“ des LSW Bayern in Anspruch nehmen. Wenn fast 100 Teilnehmer beim Musikerleistungsabzeichen die Prüfungen mitmachen und bestehen ist dies sehr erfreulich. Wir haben ein wirklich ausgezeichnetes Dozententeam mit studierten Musiklehrern. Sie setzen sich mit dem Instrumentarium der Spielleute auseinander. Durch ihr Können und ihre Arbeit in Musikhochschulen gelingt es ihnen immer wieder  eine große Motivation bei den Teilnehmern hervor zu rufen. Das zeigt sich, dass letztes Jahr auch wieder ein Lehrgang im C-Bereich belegt war. Dies alles ist für den Verband, aber auch für die Vereine und die Teilnehmer ein sehr großer Aufwand an Zeit und Finanzen. Er erinnerte alle Delegierte daran, dass er vor einem Jahr den Auftrag erhalten hatte, eine Lehrgangswoche mit unterschiedlichen Zielen zu organisieren. Er bedankte sich bei Kleisinger für die Mithilfe bei der räumlichen Organisation. Mit dem Schulungsteam erstellte er Pläne – einfach ein Angebot für alle interessierten Spieler. Aber was ist dann passiert? Leider war dann die Nachfrage so gering, die Lehrgangswoche und ein Alternativtermin in diesem Frühjahr abgesagt werden musste. Dies ist sehr schade und verwunderlich.  6 Wochenende haben die Spielleute für den C 1 im Frühjahr 2018 opfern müssen, aber eine Woche in den Schulferienzeiten wird nicht angenommen. Wir Spielleute sind doch wirklich ein eigenes Volk – betonte Wagner. Bei den Blasmusikern freuen sich die Teilnehmer immer auf die Goldwochen – die Spielleute aber leider nicht. Wagner forderte alle Vereine auf  mit ihren Wünschen und Anliegen auf ihn zu zu kommen – nur so kann der LSW sie am besten unterstützen.

Förderung durch Freistaat einmalig

Sabine Bodner als Schatzmeisterin sprach  von einem guten Jahr. Alle geplanten Maßnahmen konnten durchgeführt werden. Der Kassenstand entspricht den Richtlinien des Ministeriums. Durch Spenden konnten die höheren Ausgaben für das Projektorchester ausgeglichen werden. Sie hoffe, dass sich in diesem Jahr, alle Mitgliedsvereine daran erinnern, dass der LSW den Beitrag einziehen darf, den Rückbuchungen kosten Geld und viel Zeitaufwand. Bei der Vorstellung des Zahlenwerkes betonte sie besonders die Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Dafür werden wir von allen anderen Verbänden in Deutschland sehr beneidet. Die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Referat mit ihrem neuen Leiter, Regierungsdirektor Breuer, ist für uns alle mehr als Hilfe und Unterstützung. Dafür können wir uns nur herzlichst bedanken.

Peter Stübe, Vorstand des Spielmannszuges „Markgräfliche Jäger“ Feuchtwangen, gab einen Überblick über die Anmeldungen und die Vorbereitungen für das Wertungsspiel im Oktober. Es liege nur an den Teilnehmern ob dieser Tag wieder ein großer Erfolg wird. Sein Verein wird dank der Unterstützung der Stadt Feuchtwangen alles dafür tun. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Die Organisation steht, unsere vielen Helfer freuen sich, er hofft nur noch auf einen schönen Herbsttag. Die Vorstandschaft beantragte in diesem Rahmen eine Änderung der Marschmusikwertung. Sie ist an den Richtlinien der BDMV angeglichen und spiegelt einen Ablauf eines Festzuges ab.  Wir wollen keine Showelemente, sondern einfach Musik in der Bewegung. Wir möchten auch nicht jede Bewegung des Stabführers vorschreiben. Sein Dirigat soll klar und eindeutig sein. Der Verein soll sich als eine Einheit präsentieren. Die neue Marschordnung für das Wertungsspiel wurde einstimmig angenommen. Sie wird auf der Internetseite veröffentlicht und allen Vereinen zusätzlich mitgeteilt.

Zum Schluss stellte noch der Spielmannszug Stephanskirchen seine neue Bläserklasse ab September dieses Jahres vor. In Zusammenarbeit mit der Offenen Ganztagsschule der Ottfried-Preußler- Schule in Stephanskirchen und der Musikschule Rosenheim, werden ab September Schüler im Bereich Schlagzeug und Flöte für den Spielmannszug ausgebildet. Dies ist die erste Bläserklasse in Bayern die nur mit den Instrumenten der Spielleute ausbildet. Nach dieser Mitteilung folgte eine lebhafte Diskussion. Dabei kam immer wieder zum Vorschein, dass viele Musikschulen  einfach nicht mit Spielmannszügen zusammen arbeiten wollen, bzw. können. Kleisinger rief daher alle Vereine auf sich in dieser Richtung Gedanken zu machen. Dass es möglich ist, zeigt das Beispiel Stephanskirchen. Alle Vereine müssen sich in ihrer Region viel besser in den Medien darstellen. Ihr tut alle viel Gutes – sprecht doch auch in der Öffentlichkeit darüber – war zum Abschluss sein Rat. Am 21. März 2020 treffen sich alle Vereine im niederbayerischen Frontenhausen zur nächsten Delegiertentagung. Er bedankte sich für die lebhafte Beteiligung und wünschte allen viel Spaß mit der Musik und freut sich auf das Wiedersehen beim Wertungsspiel in Feuchtwangen.

Andreas Gehrig